Der Ironman Cork, Irland fand am 18.August in der Kleinstadt Youghal statt.
Der Attnanger Reinhard Marl wählte diese Veranstaltung, um sich für die kommende Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii 2024 zu qualifizieren. Zusätzlich beabsichtigte er, nach Cork zurückzukehren, da er dort bereits beinahe ein Jahr beruflich verbracht hatte.
Das Langstreckenrennen umfasste sich mit über 3,08 km Schwimmen, 180km Radfahren mit knapp 2000 Höhenmetern und dem abschließenden 42,2km Marathonlauf der am Sonntag stattgefunden hat.
Aufgrund der intensiven Wetterbedingungen in der Keltischen See, die das Sturmtief „Betty“ einige Tage zuvor verursachte, hat der Veranstalter aus Sicherheitsgründen die Schwimmstrecke um etwa die Hälfte verkürzt.
Nach einem 30-minütigen verzögerten Start, begann schließlich das Rennen. Der Abschnitt bis zur ersten Wendeboje gegen die riesigen Wellen, war das mit Abstand härteste Schwimmen das Reinhard Marl erlebte. Nach der Wende wurde man dann mit starker Rückenströmung quasi bis in die erste Wechselzone „getragen“
Die Bedingungen beim anschließenden Radfahren auf der es 2 Runden von je 90km zu bewältigen galt, waren alles andere als einfach. Man wurde permanent mit Windböen bis zu 80 km/h konfrontiert und somit musste er große Teile am Oberlenker fahren, da es zu gefährlich war die Aeroposition einzunehmen.
Zu Ende jeder Runde kam man zum „Highlight“ der Radstrecke, dem „Windmill Hill“ bzw. auch „Heartbreak Hill“ genannt. Ein ca. 450m langer Anstieg mit 22% Steigung an der steilsten Stelle. Hier kommt das Tour-de-France feeling auf, denn über den gesamten Anstieg standen Zuschauermassen am Streckenrad und bildeten einen Kanal bis hinauf. Die Zuschauermassen motivierten lautstark jeden der insgesamt ca. 2000 Athleten gleichermaßen, ob an der Spitze des Feldes oder weiter hinten.
Nach 4:56h erreichte Reinhard Marl die zweite Wechselzone und wechselte in die Laufschuhe.
„Wie immer fühlten sich die ersten paar Kilometer ganz easy an, ich versuchte aber diesmal meinen Pacing- und Ernährungs-Strategie umzusetzen und habe mich zurückgehalten, obwohl mich der eine oder andere Athlet überholte. Ich war mir bewusst, dass ich meine Mitstreiter früher oder später wiedersehen werde“.
Ein Marathon ist eine lange Strecke und kann sich besonders in die Länge ziehen, wenn man zu Beginn übermäßig Gas gibt.
Reinhard Marl hatte gute Laufbeine und nach und nach überholte er die, die ihn anfangs überholt hatten. Ab ca. der Hälfte begann sein Magen etwas zu rebellieren was man ihm nach etwa 25-30 Energiegels bis dahin nicht übelnehmen kann.
Auf dem 4x 10,5km langen Kurs an dem man sich bei einem Out-and-Back Stück immer wieder entgegenkam, hatte er seine Mitstreiter immer gut im Blick und er wusste, dass er bei Kilometer 32 etwa 6min Vorsprung auf den nächsten hinter ihn hatte und der vor ihm nicht mehr in Reichweite war. Somit musste er nicht mehr alles rausholen und „genoss“ die letzten paar Kilometer bevor er überglücklich als Gesamt 3. (Sieg in der Altersklasse) die Ziellinie nach seinem Marathonlauf in 3:09h in einer Gesamtzeit von 8:33h überquerte.
Somit habe er vorab sein definiertes Ziel, frühestmöglich die Qualifikation für die Ironman Weltmeisterschaft im Oktober 2024 in Hawaii erreicht.
„Jetzt freue ich mich mal auf ein paar ruhige Tage mit meiner kleinen Familie und meinem 10 Wochen alten Sohn und genieße noch den Rest des Papamonats, bevor es wieder zur Arbeit geht und ich die sportliche Planung fürs nächste Jahr mache.“
